Geförderte Pflege-WG – eine Alternative für das Alter

30. September 2024 Lesezeit: Wohnformen, Share
Gemeinsam statt einsam – das ist das Motto einer Pflege-WG. Diese Wohnform bietet älteren Menschen eine selbstbestimmte Alternative zum Pflegeheim und wird von der Pflegeversicherung finanziell unterstützt. Aber was macht eine geförderte Pflege-WG so attraktiv?
Senioren mit Zeitung und Tasse

Was ist eine geförderte Pflege-Wohngruppe?

Eine Pflege-WG ist eine Wohnform, in der Menschen mit Pflegegrad , oft unterstützt von Angehörigen oder anderen Bewohnern, zusammen in einer Wohnung oder einem Haus leben. Anders als im Pflegeheim bestimmen Sie in der Pflege-WG selbst, wie der Alltag organisiert und die Pflege gestaltet wird. Ein großer Vorteil ist die Flexibilität: Sie können selbst entscheiden, mit welchen Personen Sie zusammenleben möchten und wie viel Unterstützung Sie benötigen.

Was sind die Vorteile einer geförderten Wohngruppe?

  • Sie haben Ihr eigenes Zimmer, das Sie nach Ihren Vorstellungen einrichten können – Rückzugsort inklusive.
  • Sie können in Ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben, auch nah bei Familie und Freunden.
  • Sie bestimmen, mit wem und wie Sie zusammenleben möchten.
  • Gemeinschaft steht im Mittelpunkt: Es ist immer jemand da, mit dem Sie den Alltag teilen und Aktivitäten unternehmen können.
  • Sie gestalten Ihren Tagesablauf und die Pflege aktiv mit – kein Starres Pflegeheim-Muster.
  • Auch Angehörige ohne Pflegegrad können in die WG einziehen.

Wer kann in eine geförderte Pflege-WG einziehen?

Eine geförderte Pflege-WG besteht aus mindestens drei und maximal zwölf Bewohnern, die einen Pflegegrad von 1 bis 5 haben. Interessant ist, dass auch Menschen ohne Pflegegrad, wie Angehörige, in diese Wohngemeinschaften einziehen können – jedoch ohne Anspruch auf finanzielle Unterstützung der Pflegekasse.

Wichtig zu wissen : Die Bewohner müssen die Wohngruppe bewusst zum Zweck der gemeinsamen Betreuung gründen. Es reicht nicht, wenn beispielsweise ein Ehepaar und ein einheimischer bereits zusammenleben und sich einfach zur Pflege-WG erklären. Mindestens eine Person muss neu dazukommen (BSG-Urteil vom 18.02.2016 B3P5/14R ).

Finanzielle Förderung: Welche Zuschüsse gibt es?

Die Pflegekasse unterstützt mit verschiedenen Leistungen die Gründung einer Pflege-WG. Somit ist die Pflegekasse der erste Ansprechpartner, wenn es um Zuschüsse und finanzielle Unterstützung geht.

  • Anschubfinanzierung

Wer eine Pflege-WG begründen möchte, kann von der einmaligen Anschubfinanzierung profitieren. Pro Person werden bis zu 2.613 Euro mit Pflegegrad gewährt, maximal jedoch 10.452 Euro für die gesamte Wohngruppe. Diese Förderung soll den Start erleichtern und kann beispielsweise für Umbaumaßnahmen oder organisatorische Aufgaben genutzt werden. Die Antragstellung sollte innerhalb eines Jahres nach Gründung erfolgen.

  • Wohngruppenzuschlag

Jede pflegebedürftige Person in der WG erhält auf Antrag monatlich 224 Euro , die für die Anstellung einer Wohngruppenleitung verwendet werden kann. Diese Person übernimmt organisatorische Aufgaben wie die Planung von Fremdfirmen oder die Koordination von Pflegediensten. Dabei darf der Wohngruppenzuschlag nur für die gemeinschaftliche Organisation genutzt werden, nicht für die individuelle Pflege.

  • Zuschüsse für wohnfeldverbessernde Maßnahmen

Bis zu 4180 Euro pro Person (max. 16.720 Euro pro WG) können für Umbaumaßnahmen beantragt werden, die die Pflege zu Hause erleichtern. Dies kann zum Beispiel ein barrierefreies Bad oder eine rollstuhlgerechte Küche sein. Sollte sich die Pflegesituation ändern, wie etwa der Bedarf einer Rampe für den Rollstuhl, kann ein weiterer Zuschuss beantragt werden.

  • Pooling von Leistungen

Ein besonderer Vorteil in der Pflege-WG ist das sogenannte Pooling : Bewohner können ihre Pflegeleistungen zusammenlegen, um Zeit und Kosten zu sparen . Das bedeutet, dass beispielsweise mehrere Personen denselben Pflegedienst beauftragen und sich so zusätzliche Betreuungszeiten leisten können. Auch bei hauswirtschaftlichen Aufgaben wie dem Kochen können so effizientere Lösungen gefunden werden.

Ist eine Pflege-WG die richtige Wahl für Sie?

Das Leben in einer Pflege-WG ist nicht für jeden geeignet. Es erfordert Offenheit, sich auf andere Menschen einzulassen, und die Bereitschaft, im Alltag Kompromisse einzugehen. Hier einige Überlegungen, die Ihnen helfen können, diese Frage für sich zu beantworten:

Eine Pflege-WG ist ideal, wenn Sie:

  • Gemeinschaft lieben: Wenn Sie gerne unter Menschen sind und es genießen, den Alltag in der Gesellschaft zu verbringen, könnte die WG perfekt für Sie sein. Einsamkeit gibt es in einer WG selten – dafür umso mehr Gesprächsstoff und gemeinsame Aktivitäten.
  • Offen für Kompromisse sind: Gemeinschaftliches Wohnen bedeutet, dass Sie sich mit den anderen Bewohnern abstimmen müssen, sei es bei der Planung des Tages oder der Pflege. Sie teilen sich Räume und treffen gemeinsame Entscheidungen.
  • Aktiv bleiben möchten: In vielen Pflege-WGs wird erwartet, dass Sie sich, je nach Ihren Möglichkeiten, im Alltag einbringen. Das kann in der Küche, im Garten oder bei der Organisation des Alltags sein.

Fazit: Pflege-Wohngemeinschaft – eine durchdachte Alternative mit bring-together

Die von der Pflegeversicherung geförderte Pflege-Wohngemeinschaft kann unter den richtigen Voraussetzungen eine hervorragende Betreuungsform für Ihre Angehörigen sein. Sie bietet nicht nur eine selbstbestimmte und gemeinschaftliche Lebensweise, sondern auch finanzielle Entlastung durch verschiedene Zuschüsse. Wenn Sie bereits eine geeignete Immobilie besitzen oder für Ihre Angehörigen eine bestehende Pflege-WG suchen, kann dies der ideale Rahmen für eine liebevolle und individuell abgestimmte Betreuung sein.

Weitere Infos inkl. einer Checkliste zur Gründung einer Pflege-WG finden Sie in diesem PDF.

Sie möchten eine Pflege-WG gründen oder suchen eine bestehende Pflege-WG für sich oder Ihre Angehörigen, dann melden Sie sich auf bring-together an und erstellen Ihr eigenes Matching-Profil.

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