Bürgerbefragung zum gemeinschaftlichen Wohnen

6. Dezember 2020 Lesezeit: Themen
In der Bürgerbefragung aus Potsdam zum gemeinschaftlichen Wohnen wurden unter anderem folgende Fragen gestellt: Warum möchten Menschen gemeinschaftlich Wohnen? Welche Unterstützung benötigen sie für die Umsetzung einer Idee zum gemeinschaftlichen Wohnen? Diese Zusammenfassung stellt Dir die Ergebnisse der Studie in Kürze vor.

Befragt wurden 1004 Bürgerinnen und Bürger aus Potsdam zu folgenden Themen: Wie groß ist das Interesse am gemeinschaftlichen Wohnen? Was finden die Menschen an dieser Wohnform besonders positiv? Wie könnte und sollte die Stadt Potsdam die Schaffung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten unterstützen?

 

Wie groß ist das Interesse an gemeinschaftlichen Wohnen?

44 Prozent der Befragten können sich vorstellen, jetzt oder in Zukunft gemeinschaftlich zu wohnen. Besonders die 40- bis 49-Jährigen haben ein großen Interesse. Etwas geringer ist das Interesse bei den über 65-Jährigen.

bring-together Interesse an gemeinschaftlichen Wohnen
Quelle: IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH

 

Was sind die Gründe für Gemeinschaftliches Wohnen?

Als besonders wichtig wurden verlässliche und stabile Wohnkosten genannt (99 Prozent). Eine gegenseitige Unterstützung bei kurzfristiger Krankheit fanden 89 Prozent wichtig. Auch die gegenseitige Unterstützung bei Alltagsaufgaben und Freundschaften innerhalb von Hausgemeinschaften wurden von jeweils 85 Prozent als wichtig genannt. Intensive Kontakte in der Hausgemeinschaft und auch die selbstverantwortliche, demokratische Organisation des Zusammenlebens waren für von besonderer Bedeutung.

Darüber hinaus wurden weitere Aspekte genannt, die für gemeinschaftliches Wohnen als wichtig empfunden werden:
– Eine eigene abgeschlossene Wohnung
– Neue Bewohner mit auszuwählen
– Mit Gleichgesinnten zusammenwohnen
– Mit Menschen zusammen wohnen, die ich bereits gut kenne

 

Welche Formen von gemeinschaftlichen Wohnen können sich die Befragten vorstellen?

38 Prozent der Befragten können sich vorstellen in einem genossenschaftlicher Wohnform zu wohnen. Aber auch Miete und Eigentum sind vorstellbar. Bei 31 Prozent der Befragten ist die Wohnform egal.

bring-together Formen von gemeinschaftlichen Wohnen
Quelle: IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH

 

Was sind die Hindernisse für gemeinschaftliches Wohnen?
Warum wurde der Wunsch nach gemeinschaftlichem Wohnen noch nicht verwirklicht?

Als Hinderungsgrund für die Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnwunsches werden fehlende Grundstücke und Immobilien aber auch fehlende Projekte, denen man sich anschießen kann, von je zwei Drittel der Befragten genannt. Viele haben zwar den Wunsch, dachten aber noch nicht genauer darüber nach oder heben es sich fürs Alter auf. Es fehlt an Informationen, aber auch an Mitstreitern.

bring-together Hindernisse für gemeinschaftliches Wohnen
Quelle: IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH

 

Wie können gemeinschaftliche Wohnformen unterstützt werden?

Die Mehrheit der Befragten wünscht sich in ihrer Stadt Potsdam mehr Möglichkeiten für gemeinschaftliches Wohnen (68 Prozent). Auch sollte die Stadt mehr Informationen, eine Anlaufstelle und Angebote für gemeinschaftliches Wohnen bereitstellen. Geeignete und günstige Grundstücke sollten zur Verfügung gestellt werden. Eine Kontaktvermittlung zwischen Personen, die an Wohnprojekten interessiert sind, wird ebenfalls gewünscht.

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es nicht an Interesse oder Wünschen gemeinschaftlich zu wohnen hapert, sondern an Hilfestellung und Unterstützungsmöglichkeiten. Sowohl eine zentrale Anlaufstelle für Beratungen und Informationen zum gemeinschaftlichen Wohnen, die auch Kontakte vermittelt, als auch Mitstreiter sowie Grundstücke und passende Immobilien fehlen.

Literatur:
Christine Henseling & Siegfried Behrendt (2019): Gemeinschaftlich Wohnen in Potsdam Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung,  IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH - Studie

 

Erstellt von Maria Baumert | Linkedin folgen

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