Das Sozialunternehmen Patchwork Communities GmbH wird 5 Jahre

12. Juli 2023 Lesezeit: Aktuelles
Wie die Zeit vergeht. Wieder einmal gibt es Grund zu feiern. Voller Freude möchten wir, Karin Demming, Mary-Anne Kockel und Christoph Wieseke, das fünfjährige Bestehen unseres Unternehmens verkünden. Was 2015 mit einer sozial innovativen Idee begann, entwickelte sich zu einem digitalen Sozialunternehmen, das Menschen auf der Suche nach Gleichgesinnten für individuelle, gemeinschaftliche Wohnkonzepte zusammenbringt. Wir geben dir einen Einblick in die Stationen der vergangenen Jahre seit unserer Unternehmensgründung.
Das Sozialunternehmen Patchwork Communities wurde vor 5 Jahren am 30.08.2018 durch Mary-Anne Kockel, Christoph Wieseke und Karin Demming (v.l.n.r.) gegründet.
Das Sozialunternehmen Patchwork Communities wurde vor 5 Jahren am 30.08.2018 durch Mary-Anne Kockel, Christoph Wieseke und Karin Demming (v.l.n.r.) gegründet.

Zu Beginn organisierten wir uns ohne jegliche finanzielle Mittel. Doch davon haben wir uns nicht entmutigen lassen. Mit viel Leidenschaft und Einsatz gelang es uns, unsere Idee in die Tat umzusetzen und eine treue Community aufzubauen. Als wir 2018 mit der ersten Matching-Version online gingen, war schnell klar, dass wir der Plattform bring-together einen rechtlichen Rahmen geben und gleichzeitig an einem tragfähigen Geschäftsmodell arbeiten müssen. 

Wir gründeten am 30. August 2018 das Sozialunternehmen Patchwork Communities UG. Die Entscheidung zur Gründung einer klassischen UG (Unternehmergesellschaft) oder einer gemeinnützigen UG, fiel uns nicht leicht. Als gemeinnütziges Unternehmen hätten wir zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen, wie die Einrichtung eines speziellen Verwaltungsaufwandes und die regelmäßige Berichterstattung über die gemeinnützigen Aktivitäten. Diese zusätzlichen Anforderungen hätten unsere begrenzten Ressourcen weiter belastet und unsere primären Ziele und Aufgaben beeinträchtigt. Darüber hinaus kannte sich niemand von uns im Team mit den spezifischen, rechtlichen und steuerlichen Anforderungen für gemeinnützige Unternehmen aus – eine Einarbeitung in dieses Thema hätte zusätzliche Zeit und Energie erfordert. Angesichts dieser Herausforderungen im Aufbau unseres Unternehmens und unseren finanziellen Ressourcen, haben wir uns dazu entschieden, den Weg zunächst mit der Gründung einer klassischen UG zu gehen, um uns auf unsere Kernziele konzentrieren zu können. Für unser Vorhaben war dies eine sehr gute Entscheidung.

 

Immer mehr Anmeldungen – wachsende Aufgaben

Immer noch verdienten wir unsere Brötchen in externen Berufen. Doch mit jedem neuen Nutzenden auf unserer Plattform stiegen auch die Anforderungen für uns. Es war an der Zeit, Einnahmen zu generieren, nicht nur um unsere Kosten zu decken, sondern auch, von dieser anspruchsvollen Tätigkeit leben zu  können. Also arbeiteten wir 2019, neben unseren immer größeren Aufgaben, an unserem Geschäftsmodell. Und weil bis dahin überhaupt nicht klar war, ob die Menschen den Mehrwert der Plattform auch honorieren würden, führten wir dazu eine Umfrage in unserer Community durch.

Die Einführung eines freiwilligen Bezahlmodells 2020 war für uns ein steiniger Meilenstein auf unserem bisherigen Weg. Als Sozialunternehmen hatten wir einerseits den Anspruch, dass die Preise fair sein sollten und auch Menschen mit wenig Einkommen die Möglichkeit bekommen, passende Gemeinschaftsprojekte zu finden. Auf der anderen Seite  gab es auch nichts Vergleichbares und wir konnten uns an niemandem orientieren, welcher Betrag für unsere Nutzenden tatsächlich angemessen ist. So konnten mit unserem Bezahlmodell zunächst alle Projekte und Gemeinschaftssuchende die Plattform kostenlos nutzen und bei Bedarf auf einen bezahlten Tarif mit zusätzlichen Funktionen umsteigen.

Die drei  Auszeichnungen, gerade in diesem Corona-Jahr, haben uns darin bestärkt, das richtige zu tun und dran zu bleiben: ZIA Best Practice-Innovation, Mein gutes Beispiel, Initiative Beyond Crisis

Mit dem Relaunch unserer Plattform 2021 verbesserten wir nicht nur das Design und die Benutzerfreundlichkeit der Plattform, sondern erweiterten auch unsere Funktionen, um den Bedürfnissen unserer Nutzenden gerecht zu werden.

Gleichzeitig wurde nach drei Monaten intensiven Arbeitseinsatzes mit Hilfe von externen Mitarbeitenden die Lernplattform Gemeinschaft lernen ins Leben gerufen. Die Lernplattform ermöglicht Gemeinschaftssuchenden, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zum Thema gemeinsames Wohnen in verschiedenen Bereichen zu vertiefen oder weiterzuentwickeln. Mit diesem zusätzlichen Service stärken wir nicht nur den Zusammenhalt, sondern fördern auch das persönliche Wachstum unserer Community.  

Das turbulente und anspruchsvolle Jahr endete mit einer weiteren besonderen Auszeichnung. bring-together wurde von der Bundesregierung mit dem Titel Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland ausgezeichnet. Das hat uns sehr beflügelt.

 

Reset des Geschäftsmodells

Mit dieser Motivation starteten wir das Jahr 2022 direkt mit der Umwandlung der Patchwork Communities UG in eine GmbH. Es sollte ein gutes Jahr werden. 

Von Beginn an war uns klar, dass unsere Ressourcen irgendwann nicht mehr ausreichen würden. Unsere Aufgaben wurden immer wieder neu verteilt, einiges konnten wir  automatisieren und die Einbindung externer Mitarbeitenden war nicht in vollem Umfang möglich. Unsere Finanzplanung für zukünftige Jahre war immer noch eher eine Vorschau in die Glaskugel. Unser vorsichtig eingeführtes Bezahlmodell funktionierte mehr schlecht als recht. Überforderung und eine große Unzufriedenheit im Gründerteam machten sich breit. Es fühlte sich ein wenig wie Scheitern an. Wie lange halten wir so noch durch?

Aufgeben war keine Option! Wir wussten, wir müssen handeln und nach Lösungen suchen. Nicht zuletzt durch die Coachings der Kultur- und Kreativpilot:innen, die mit der Auszeichnung einhergingen, wurde uns immer bewusster, dass wir unser Geschäftsmodell noch einmal auf den Kopf stellen müssen. Gleichzeitig errechneten wir unsere bisher geleisteten Arbeitsstunden, was uns noch mehr verdeutlicht hat, dass eben alles seine Grenzen hat und Selbstausbeutung nicht unser Ziel sein kann. Nach Ankündigung im Newsletter führten wir im Juli 2022 den PLUS Tarif ein. Dieser Tarif ermöglicht es den Nutzenden, kostenpflichtige Kontaktanfragen zu stellen. Mit dem PRO Tarif können professionelle Projekte erstellt, verwaltet und beworben werden. Zusammen mit dem kostenfreien Angebot BASIS bilden diese Tarife die Grundlage unserer aktuellen Finanzierung. 

Wie würde es unsere  Community aufnehmen? Immerhin hatten sich zu diesem Zeitpunkt knapp 35.000 Menschen auf bring-together registriert. Es stand also 50 : 50 – einpacken oder weitermachen?

Die ersten Tage nach der Umstellung unseres Bezahlmodells waren so ziemlich die aufregendsten Tage seit unserer Unternehmensgründung. Doch es stellte sich heraus, dass der Großteil unserer Community verstanden hat, dass wir ohne Einnahmen nicht mehr weitermachen können. Und was dann folgte, war für uns überwältigend. Zu erfahren, dass unser Angebot nicht nur verbal wertgeschätzt wird, sondern die Menschen bereit sind, unsere Dienstleistung zu honorieren, hat uns kurzfristig kleine Flügel wachsen lassen. Ein tolles Gefühl – unsere Entscheidung war der richtige Schritt! Nicht nur, dass wir unsere erste Mitarbeiterin Louisa Edelmann für den Bereich Social Media und Öffentlichkeitsarbeit bereits im Herbst einstellen konnten, sondern weil inzwischen schon drei aus unserem Team ein kleines Gehalt bekommen und sich mit ihrer ganzen Kraft dem Unternehmen widmen können.

 

Wie geht es weiter?

Der nächste Meilenstein liegt schon fast vor uns und wir kommen in eine spannende Phase, bei der wir als Unternehmerinnen weitreichende Entscheidungen, in einem zum Teil noch unbekannten Terrain, treffen müssen. Dabei müssen wir vieles im Blick behalten.

Wir wollen unsere Vision noch weiter in die Welt tragen, unsere Plattform kontinuierlich verbessern, neue Funktionen und Angebote einführen und noch mehr Menschen dabei unterstützen, starke Gemeinschaften aufzubauen. Gemeinsam werden wir weiter wachsen und die Patchwork Communities-Familie stärken.

Wir sind dankbar für das Vertrauen und die Unterstützung, vor allem von unserer Community, die dafür sorgt, dass es weitergehen kann und uns jeden Tag motiviert, alles zu geben. 

Auf die nächsten aufregenden Jahre voller Mut, Gemeinschaft, Inspiration und Verbindung! Zusammen machen wir die Welt zu einem besseren Ort.

 

Erstellt von Karin Demming | Linkedin folgen

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