Alternative Lebensmodelle im Alter

Was heißt Altern?
Wir altern ein Leben lang und jeder altert anders. Es ist ein individueller Prozess, der von unterschiedlichen Komponenten beeinflusst wird. Ziel dabei ist immer das individuelle Wohlbefinden, also Lebenszufriedenheit, Glück, Stabilität, psychische und physische Gesundheit. Diese Faktoren sind bei der Wahl des Lebensmodells zu berücksichtigen.
Minnemann, Elisabeth (1994): Die Bedeutung soziale Beziehungen für die Lebenszufriedenheit im Alter, Roderer Verlag, S. 13f
Was heißt erfolgreiches Altern?
Erfolgreiches Altern ist das Ziel eines jeden Menschen. In wissenschaftlichen Untersuchungen gilt die Lebenszufriedenheit als Maß dafür. Es ist die gelungene Auseinandersetzung mit den Veränderungen und Anforderungen des Alternsprozesses.
Nach dem Alterspsychologen Hans-Werner Wahl gehört Glück und Zufriedenheit zum »Salz des Alterns«. Entscheidend ist, »welche Umwelten wir uns im Alter selbst schaffen: Wenn es gelingt, uns immer wieder stimulierenden Umgebungen »auszusetzen«, dann tun wir nach allem, was die neue Altersforschung zwischenzeitlich an Belegen zusammengetragen hat viel für den Erhalt unserer allgemeinen Funktionsfähigkeit in einem sehr breiten Sinne.« Sprich Engagement für sich selbst als auch für andere Menschen.
Minnemann, Elisabeth (1994): Die Bedeutung soziale Beziehungen für die Lebenszufriedenheit im Alter, Roderer Verlag, S. 13f
Wahl, Hans-Werner (2017): Was heißt hier alt? Psychologie Heute 05/2017, S.34-41
Was hat Einfluss auf unser Altern?
Es gibt sechs verschiedene Einflussfaktoren, die in jeder unserer Lebensphasen und dem damit verbunden Lebensmodell wirken.
1. Wohnumfeld
2. soziale Kontakte
3. finanzieller Rückhalt
4. gesellschaftliche Prozesse
5. Lebensstil, Lebensbedingungen, Biographie
6. individuelles Wohlbefinden
Wie wollen wir altern?
Unser Altern gestalten wir selbst. Wir sind selbst dafür verantwortlich. Wir haben heute eine deutlich längere Lebenserwartung. Wir sind gesünder und altern gesünder. Unsere Lebenseinstellung ist entscheidend für diesen Prozess, denn sich jungfühlende und positiv gegenüber ihrem Älterwerden eingestellte Menschen sind gesünder bis ins hohe Alter und haben eine längere Lebenserwartung. Daher sollten wir uns frühzeitig entscheiden, wie wir altern möchten und für unser passendes Lebensmodell selbst sorgen. Wo möchte ich leben?
Wahl, Hans-Werner (2017): Was heißt hier alt? Psychologie Heute 05/2017, S.34-41
Was gibt es für Lebensmodelle?
Es gibt zwölf unterscheidbare Wohnformen, die vertretend für Lebensmodelle stehen. Sie sind in folgende drei Bereiche gegliedert:
Individuelles Wohnen
— in den »eigenen 4 Wänden«, selbstständige Lebensführung
— mobiles Wohnen (Wohnwagen, »mobil homes«)
Gemeinschaftliches Wohnen
auf der Ebene Wohnung:
— Wohngemeinschaften
— Pflegewohngruppen (privat organisiert, z.B. Demenzwohngruppen)
— inklusives Wohnen
— integratives Wohnen
auf der Ebene Wohnumfeld:
— Hausgemeinschaften, Wohnen für Hilfe
— Wohnprojekte, Mehrgenerationenhäuser
— Mehrgenerationendörfer, Siedlungsgemeinschaften und Ökodörfer
Institutionelles Wohnen
— Alten- und Pflegeheim, Seniorenresidenz, Seniorenstift
— Wohnheime (für Studenten, Kinder, Inklusion, Reha)
— betreutes Wohnen
— Pflegewohngruppen (institutionell organisiert)
Erstellt von Maria Baumert | Linkedin folgen