Glossar — Gemeinschaftlich Wohnen von A bis Z

Alten- und Pflegeheim
Altenheim ist eine stationäre Einrichtung für das Wohnen von Menschen mit altersbedingter Beeinträchtigung, die in einem Haus betreut und versorgt werden. Bei zunehmender Bedürftigkeit und einem hohen Anteil von pflegebedürftigen Menschen wird es zum Alten- und Pflegeheim. Alten und Pflegeheime unterliegen der Heimaufsicht.
Altengerechtes Wohnen
Sicherheitsvorkehrungen in Wohnungen oder Häusern, die an die jeweiligen Bedürfnisse älterer Menschen angepasst sind, um ihnen das Leben zu erleichtern. Zum Beispiel keine Stufen oder Schwellen, Handläufe, bodentiefe Dusche und Duschsitz, Schiebetüren, rutschhämmender Belag für Böden etc.
Altersvorsorge
Vorkehrungen für die Zeit nach der Erwerberstätitgkeit für einen uneingeschränkten Lebensstandard
Ambulante Pflege
Häuslicher Pflegedienst zur Unterstützung hilfebedürftiger Menschen und zur Entlastung Angehöriger. Im Gegensatz zu einer Rundum-Versorgung werden Teilaufgaben von professionellen Pflegekräften bei den Betroffenen zu Hause übernommen. Z.B. Behandlungspflege, Intensivpflege oder Wundversorgung
Ateliergemeinschaften
Zusammenschluss von Kunstschaffenden - gemeinschaftliche Nutzung von einem Atelier, in welchem (meistens zusammen) Kunst gemacht wird
Autofrei
Räumlich begrenzte Gebiete, an denen keine (oder zeitlich begrenzte) Automobilnutzung erlaubt ist
Barrierefreies Wohnen / Betretbares Wohnen
Bauliche Lösungen für Menschen mit Behinderung, die ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben und Wohnen ermöglichen. Z.B. digitale Innovationen (Sprachassistenz) Rampen, Aufzüge, breitere Türen etc.
Barrierefreiheit
Zugang ohne Einschränkung. Abbau von Barrieren in der Kommunikation, der Fortbewegung und im Umgang miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen
Baugemeinschaft
Zusammenschluss mehrere Menschen, die ein Bauvorhaben starten. Bauwillige finden sich zusammen, um mehrere Wohneinheiten gemeinsam zu errichten. Auf einen Bauträger wird verzichtet um Einsparungen zu erzielen. Der Schwerpunkt liegt mehr auf der individuellen Wohnung und weniger auf gemeinschaftlichem Wohnen.
Behandlungspflege
Vom Arzt angeordnete Maßnahmen oder Behandlungen, die von professionellen Pflegekräften ausgeführt werden. Dies können z.B. auch vorbeugende (prophilaktische Maßnahmen) sein. Zur Behandlungspflege gehören z.B. Blutdruckmessen, Injektionen, Sonden legen und wechseln, Medikamentenvergabe oder Verbände etc.
Betreutes Wohnen
Altersgerechte und barrierefreie Eigentumswohnungen mit einem Angebot von verschiedenen zusätzlichen Betreuungs- und Serviceleistungen. Geeignet eher für ältere Menschen, die ihren Haushalt weitgehend alleine führen können.
Betreutes Wohnen zu Hause
Dies ermöglicht älteren Menschen in ihrer bisherigen Häuslichkeit wohnen zu bleiben. Notwendige Hilfen oder Dienstleistungsangebote werden über eine Koordinationsstelle bedarfsgerecht zusammengestellt. Z.B. Haushaltshilfe, Fahr- und Begleitdienste, Essen auf Rädern, Hausnotruf etc.
Bezugspflege
Intensive Betreuung durch eine einzelne Pflegekraft für den Patienten. Die Bezugsperson koordiniert und dokumentiert alle erforderlichen Maßnahmen zur Pflege, übernimmt Terminabsprachen mit Ärzten und Pflegediensten und ist Vertrauter und Ansprechpartner des Patienten. Die Bezugspflegerin kann Aufgaben an Kollegen übertragen, die nach ihren Vorgaben die pflegerischen Tätigkeiten durchführen.
Co-Building
Building co-operatives sind Wohnungsbaugemeinschaften, die bereits 1936 vom Pfarrer James Tompkins in Kanada initiiert wurden. Ziel war es Minenarbeiter zum gemeinschaftlichen Bauen von Eigentumswohnungen zu ermächtigen, damit diese Vorhaben bezahlbar werden. Zwischen 1930 bis 1960 sind viele dieser Bauvorhaben entstanden. Siehe Baugemeinschaften.
Co-Housing
Form des Zusammenlebens von mehreren Generationen bei dem die Gestaltung von Gemeinschaft sowie die Förderung nachbarschaftlicher Beziehungen im Vordergrund steht. Einige Projekte experimentieren mit ökologischen Bauweisen und Konzepten zum Teilen von Ressourcen (siehe Sharing-Economy). Meist werden bereits im Verbund die geimschaftlich-integrative Wohnräume geplant und realisiert. Ziel ist es ausserdem Interaktionen im Stadtteil anzuregen und langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.
Co-Living
Co-Working auf mehreren Ebenen eines Gebäudes - vorwiegend für Startups sowie Technologieunternehmen, die sich aber auch gemeinsamen Wohnraum teilen.
Co-Working
Zusammenschluss von Erwerbstätigen zur Berufsausübung in gemeinsamen Räumen. Die Art der Erwerbstätigkeit kann unterschiedlicher (aber meist ähnlicher) Natur sein. Auch Bürogemeinschaft genannnt.
Demenz-WG
Individuell betreute Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Menschen. Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer mit seinen persönlichen Möbeln. In der Regel leben sechs bis zehn Betroffene in einer WG, die von einem Pflegedienst betreut werden. Wo es möglich ist, beteiligen sich die Bewohner an Pflichten und Aufgaben, wie in ihrem eigenen zu Hause. Ziel der Wohngruppe ist ein würdevolles und so weit möglich, selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Essen auf Rädern
Lieferdienst von fertig zubereiteten Mahlzeiten, die Privathaushalte, Schulen, Kindergärten, Firmen etc. beliefern
Gegenseitige Hilfe
Unterstützende Wechselbeziehung von mindestens zwei Parteien
Gemeinsam Lernen
Unterstützende Fortbildung, durch die Anwesenheit, Hilfe und Motivation anderer, in einer ähnlichen bzw. in der selben Situation
Gemeinsame Aktionen
Gemeinsame Freizeitunternehmungen von mindestens zwei Parteien
Gemeinschaftlich Leben
Ziel ist es Lebensräume zu gestalten, die durch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und Technik ressourcenschonend genutzt werden. Dabei geht es auch um die Erhaltung der gesellschaftlichen Gesundheit und die Weitergabe von Liebe und Fürsorge an die Mitmenschen.
Gemeinschaftsbildung
Zusammenbringen unterschiedlicher Interesen zu einem gemeinsamen Vorhaben. Im Prozess werden wechselnde Rollen vergeben, die von einem Moderator angeleitet werden. Je nach Prozess und Phase können die Rollen wechseln. Wichtig ist, dass die Rollen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Zeiträume transparent kommuniziert sind und immer wieder in der Gruppe rotieren. Unterstützend kann ein Moderator, Supervisor und Mediator hinzugezogen werden.
Gemeinschaftsformen
Der Soziologe Ferdinand Tönnies hat 1887 in seinem Werk »Gemeinschaft und Gesellschaft« drei Arten der Gemeinschaft unterscheiden: die Verwandtschaft, die Nachbarschaft und die Freundschaft. Historisch sind jeder Gemeinschaftsformen eine Örtlichkeiten zugeschrieben: das Haus, das Dorf und die Stadt. Tönnies geht davon aus, dass die Freundschaft und damit auch urbane Strukturen die menschlichste Gemeinschaftsform bilden, weil diese durch Gleichgesinnung und nicht Instinkt oder Gewöhnung geprägt sind. Die Mitglieder einer Gemeinschaft stehen sich als Individuen den anderen gleichberechtigt gegenüber.
Gemeinschaftslabor
Experiment innerhalb einer Gemeinschaft, die in einem klar definierten Rahmen den Umgang und Integrationsmöglichkeiten von gesellschaftlichen Phänomenen erproben. Durch beispielsweise Quartiergärten wird der interkulturelle Austausch angeregt und gefördert. Erfolgreiche Modelle werden als Leitfäden oder Strategien in die Stadtentwicklung aufgenommen und gezielt als Instrument in Stadtteilen eingesetzt.
Gemeinschaftswerte
Für eine Gemeinschaft allgemein bestehenden Werte, die mindestens denen im Verfassungsrecht festgelegten entsprechen müssen. Absolute Gemeinschaftswerte sind unabhängig von bestimmten politischen Ausrichtung und können bei zivilrechtlichen Verstößen mit Freiheitseinschränkungen rechtfertigt werden. Je nach Wohnformen sind gemeinschaftliche Werte unterschiedlich ausgeprägt. bring-together. hat sich auf folgende festgelegt: Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Politik, Ernährung, Gesundheit, Beteiligung, Interessenaustausch, Fürsorge, Achtsamkeit, Heilung, Religion, Spiritualität und Selbstbestimmung.
Gemeinwohl-Ökonomie
Wirtschaftssystems, das unteranderem von Christian Felber als Alternative zur kapitalistischer Marktwirtschaft und zentralen Planwirtschaft entwickelt wurde. Nach Felber beruht die Gemeinwohl-Ökonomie »auf denselben Verfassungs- und Grundwerten, die unsere Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Wertschätzung, Kooperation, Solidarität und Teilen« und ist »einerseits eine vollethische Marktwirtschaft und zum anderen eine wirklich liberale Marktwirtschaft.« Als Vergleichsmittel wird eine »Gemeinwohl-Bilanz« erstellt, die bereit von 200 Betrieben (Sparta-Bank München, Sparkasse Dornbirn, VAUDE) veröffentlicht wird.
Gruppengröße
In der Ideen- und Konzeptionsphase ist eine Größe von etwa 10 Personen empfehlenswert, damit Ausstieg oder Konflikte nicht das gesamte Projekt gefährden. Als Initiator oder Institution ist natürlich jeder Impuls wertvoll und die Gruppe kann auf btg. bereits mit einer Person starten.
Hausgemeinschaft
Mehrere Wohnparteien in einem gemeinsamen Haus, die untereinander Kontakt pflegen. Im Unterschied zur Wohngemeinschaft wird die große räumliche Nähe innerhalb des Hauses ermöglichen und nicht im Haushalt selbst. Die Grenzen der Hausgemeinschaft zum Cohousing sind fließend, Cohousing zeichnet sich jedoch durch umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen aus.
Häusliche Pflege
Pflege bei der der Betroffene zu Hause gepflegt wird. Die Pflege kann durch Angehörige, ehrenamtlichen Helfern oder professionellen Pflegediensten übernommen werden.
Hausnotruf
Über Knopfdruck auf einem Hausnotrufgerät wird in Notsituationen ein Alarm in einer Notrufzentrale ausgelöst, die die notwendigen Schritte zu einer sofortigen Hilfe einleiten. Hier gibt es inzwischen verschiedene Lösungen. Der Patient trägt einen Funksender am Körper (Handgelenk, Gürtel etc.) Bei intellegenten Lösungen muss die Sensorik nicht am Körper getragen werden, sondern die Sensoren werden in der Wohnung installiert und mit einer intellegenten Software verbunden. So kann die Software z.B. einen Sturz erkennen oder merkt sich Rituale des Bewohners und reagiert mit einem Alarmsignal, wenn etwas nicht stimmt.
Hilfe für Wohnen / Wohnen für Hilfe
Ein Teil der Wohnung wird an jemanden vermietet der eine verhältnismässig geringe Miete zahlt, dafür aber bestimmte Dienst- oder Hilfsleistungen, wie Einkaufen, Putzen etc. übernimmt, z.b. je eine Stunde Hilfe im Monat pro Quadratmeter Wohnfläche
Inklusion
Einbeziehung bzw. Einschluss von Menschen in die Gesellschaft. Gegenteil ist Exklusion. Eine Grundvoraussetzung für Inklusion ist die Barrierefreiheit https://www.aktion-mensch.de/themen-informieren-und-diskutieren/was-ist-inklusion.html
Inklusives Wohnen / Inklusionsprojekt
Gemeinsames Wohnen und Leben von Behinderten und Nicht-Behinderten, gegenseitige Hilfe
Integration
Einbindung von Menschen oder Gruppierung in eine Gesellschaft, die aufgrund von Unterschieden (z.B.: Religion, Hautfarbe, Schulbildung etc.) vorher von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden.
Integriertes Wohnen
Integriertes Wohnen wird auch als »Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft« bezeichnet. Die Wohngemeinschaft bezieht sich dabei nicht wie bei einer klassischen WG auf eine Wohnung, sondern ein Haus oder eine Wohnanlage. Die »Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft«“ als Wohnprojekt mit jungen und alten Menschen ist eine Alternative für das Wohnen im Alter. Senioren können dort weiterhin selbständig und in Gemeinschaft leben, statt nach dem Wegzug der Kinder und dem Tod des Partners zu vereinsamen. Wird einer der Bewohner pflegebedürftig, übernimmt in der Regel ein professioneller Betreuungsdienst die Pflege.
Künstlerische Wohngemeinschaft
Zusammenschluss von Künstlern, die gemeinsamen Wohnraum und Atelier nutzen.
Kurzzeitpflege
Ist eine Leistung der Pflegeversicherung oder des Sozialhilfeträgers. Sie umfasst eine vorübergehende Pflege einer pflegebedürftigen Person in einer vollstationären Einrichtung für max. 28 Tage pro Kalenderjahr. Pflegende Angehörige können bei Ausfall durch Krankheit oder Urlaub duch die Kurzzeitplege entlastet werden. Die Kurzzeitpflege umfasst die Grundpflege, die medizinische Versorgung und die soziale Betreuung.
Langzeitpflege
Ist eine dauerhafte Versorgung oder Pflege von pflegebedürftigen Personen sowohl in einer Pflegeeinrichtung als auch ambulante Pflege im häuslichen Bereich
Lebensgemeinschaft
siehe Gemeinschaftlich Leben
Mediation
Konfliktmanagement, Vermittlung bei Streitigkeiten in festgefahrenen Positionen, bei Stillstand oder wachsendem Desinteresse und/oder Resignation
Mehrgenerationenhaus
Zwei oder mehr Generationen teilen sich ein Haus. Bewohner bilden familienänliche Gemeinschaft, sind aber meist nicht verwandt. Schwerpunkt liegt auf der gegenseitigen Hilfe.
Mehr zum Thema MehrgenerationenhausMehrgenerationenhaus / Begegnungsstätte
Treffen von Senioren, Eltern und Kindern zum Austausch, Lernen, gegenseitiges helfen in einer Begegnungsstätte, Menschen verschiedenen Alters entwickeln gemeinsame Ideen und/oder Projekte, Wissensvermittlung zwischen Jung und Alt als Bereicherung
Mobiler Notruf
Wie bei Hausnotruf ist es ein Notrufsystem über einen Sender für Menschen, die noch mobil sind und sich ausserhalb ihres Hauses oder ihrer Wohnung aufhalten. Auch über das mobile Telefon mit einer Ortungsfunktion über GPS möglich. Es überträgt im Notfall gleichzeitig mit dem Notruf die Daten des Aufenthaltsorts an die Notrufzentrale. Über das Smartphone gibt es eine Notruf-App, die man herunterladen kann. Sinnvoll bei Menschen mit chronischen Krankheiten, ängstlich sind oder einen großen Garten haben
Mobiler Pflegedienst
siehe Ambulate Pflege
Moderation
Methode zur Unterstützung der gemeinsamen Arbeit in Gruppen, die durch einen Moderator geführt wird. Ziel ist es, mit allen Gruppenmitgliedern einen gemeinsamen Lernprozess zu gestalten.
Nachbarschaftshilfe
Sozialer Zusammenschluss von Nachbarn um sich gegenseitig zu unterstützen.
Nachtpflege
Zur Stabilisierung häuslicher Pflegesituationen als Entlastung pflegender Angehöriger, z.B. bei Demenzkranken oder wenn eine medizinische Überwachung auch Nachts erforderlich ist. Die Nachtpflege umfasst auch den Transport der jeweiligen zu pflegenden Person von der Wohnung in eine stationäre Einrichtung und zurück.
Neue Gesellschaftsform
Ausprägung einer Gesellschaftsformation, die sich auf die Entstehung / Ausbildung einer neuen sozialen Organisation der Gesellschaft gründet (z.B.: die Entstehung oder Abschaffung von Klassen).
Ökologisch Nachhaltig
Weitsichtiger und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen
Patchwork Community
Bezeichnet eine Gemeinschaft aus Individuen, die sich aufgrund eines oder mehrerer gemeinsamer Merkmale gefunden und zusammengeschlossen haben.
Pflege-Wohngemeinschaft
Wie die Demenz-WG definiert sich die Pflege-Wohngemeinschaft als „gemeinsames Wohnen“, nicht als Heimkonzept. Die Strukturen sind einem Familienhaushalt nachempfunden. Angehörige sollen sich an der Alltagsgestaltung beteiligen. Es werden separate Mietverträge und Pflegeverträge abgeschlosen. Eine ambulante Pflege in Wohngemeinschaften bietet den betreuten Bewohnern die Vorteile des privaten und persönlichen Umfelds und eine hohe Pflegequalität. So können auch schwerstkranke Menschen ein selbstbestimmten Lebens führen.
Pflegestufe
Ein gesetzliches Instrument zur Einstufung für Pflegesleistungen bei einem hohen Grad an körperlicher Einschränkung. Es gibt Pflegestufen I bis III mit variablen Leistungen. Übersicht der Pflegestufen auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums
Pflegetagesstätte / -nachtstätte
Temporäre Betreuung außerhalb in einer Pflegeeinrichtung, meist nur stundenweise.
Pflegeunterstützung
Personen, die sich aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht mehr alleine versorgen können, sind auf Pflegeunterstützung angewiesen. Angehörige können Pflegeunterstützung leisten, jedoch sind viele Angehörige mit dieser Belastung überfordert. Sie können sich Unterstützung von professionellen Pflegediensten holen. Für schwere Pflegebedürftigkeit gibt es auch eine häusliche 24 Stunden Betreuung, bei der neben den pflegerischen Aufgaben auch noch der Haushalt mit versorgt werden kann.
Phase I Ideen- und Konzeptionsphase
Je nach Wohnprojekt und Initiatoren (privat oder institutionell) verläuft die Gemeinschaftsbildung sehr unterschiedlich. Individuelle Wünsche werden zu gemeinsamen Zielen ausformuliert.
Phase II Planungs- und Umsetzungsphase
Konkrete Lösungen werden zu organisatorischen, finanziellen und baulichen Fragen erarbeitet und Verbindlichkeiten geschaffen.
Phase III Wohnphase
Gemeinschaftliches Wohnen entwickelt sich von der Wohnform zur Lebensform
Phasen Wohnprojektgründung
Phase I Ideen- und Konzeptionsphase
Phase II Planungs- und Umsetzungsphase
Phase III Wohnphase
Privatsphäre
Ist der nichtöffentliche Bereich, in dem ein Mensch gestört von äußeren Einflüssen sein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wahrnehmen kann. Das Recht auf Privatsphäre gilt als Menschenrecht und ist in allen modernen Demokratien verankert. Jeder Mensch benötigt ein unterschiedliches Maß an Nähe- und Distanzgraden, die die Privatsphäre garantieren.
Quartierentwicklung / Quartiersmanagement
Ist ein Instrument der Stadtentwicklung mit dessen Hilfe die Akteure eines Stadtteil zusammengeführt und die Integration unterschiedlichen Lebenswelten gefördert werden. Im Kern steht die Befähigung der Bürger, die Anregung zur Selbsthilfe (Empowerment) und damit die aktive Teilnahme an Verbesserungsprozessen.
Religiöse Wohngemeinschaft
Zusammenschluss von religiös-gleichgesinnten Menschen um ihren gemeinsamen Glauben auszuleben und zusammen zu wohnen
Rundumbetreuung / 24h Pflege
Der Pflegebedürftige wohnt weiterhin in seinem bisherigen zu Hause. Er wird rund um die Uhr von einer Pflegekraft betreut. Neben den pflegerischen Aufgaben, die eine professionelle Pflegekraft übernimmt, können auch Aufgaben im Haushalt übernommen werden.
Schöner Wohnen
funktionierende Nachbarschaft mit gegenseitiger Unterstützung
Selbstversorgung
Autonome Lebensführung oder Subsistenzweise, bei der Produzenten und Konsumenten identisch sind. Die Akteure sind von anderen Personen, Gemeinschaften, Institutionen oder Staaten unabhängig. Die Subsistenzwirtschaft ist eine Zusammenführung mehrerer Selbstversorger, die gezielt durch koordinierende Produktionsweisen, Güteraustausch oder Arbeitsteilung interagieren.
Seniorendorf
Altengerechter Wohnraum, alle Bewohner sind Senioren. Die gesamte Infrastruktur ist ausschliesslich auf deren Bedürfnisse ausgelegt und zu diesem Zweck errichtet / renoviert worden. Vorbild sind die Gated Communities der “Sun Cities” in Florida.
Seniorenresidenz
Luxus-Variante von betreuten Wohnanlagen, die einem Hotel gleichen. Die hochpreisigen Eigentums-Wohnungen sind bestens ausgestattet, komplett barrierefrei und befinden sich in sehr guten Wohnlagen, meist mit einem umliegenden Park. Nicht selten verfügen die Residenzen über ein eigenes Schwimmbad, eine Sauna, ein eigenes Fitnessstudio, mehrere Veranstaltungsräume, ein Restaurant und/oder Café. Sie bieten ein umfangreiches Service- und Betreuungsangebot, ebenso ein kulturelles und gastronomisches Angebot.
Seniorenstift
Wie Seniorenresidenz, meist befinden sie sich in privater Hand. Einige Seniorenstifte werden auch von öffentlichen oder kirchlichen Trägern betrieben.
Sharing Economy
Wirtschaftsform, die das Teilen von Ressourcen durch die gemeinschaftliche Nutzung einer Quelle beschreibt.
Siedlungsgemeinschaft
Das direkten Wohnumfeld wird durch eine aktive und wirksame Nachbarschaft gezielt erweitert. Das entscheidende Kriterium ist, das ein soziales Netzwerk über das Wohnen hinaus besteht.
Soziokratie
Nach dem Reformpädagogen Kees Borke ist Soziokratie eine Organisationsform, die von einer Gleichberechtigung der Individuen ausgeht und auf dem Prinzip der Zustimmung beruht. Im Unterschied zur Demokratie besteht die Gleichberechtigung nicht im Grundsatz »Ein Mensch – eine Stimme«, sondern darin, dass eine Entscheidung nur getroffen werden kann, wenn niemand der Anwesenden einen schwerwiegenden und begründeten Einwand dagegen hat. Damit hat der Einzelne in Gruppenentscheidungsprozessen mehr Macht als die Mehrheit.
Spirituelle Wohngemeinschaft
Gruppierung von Menschen, die auf geistiger und spiritueller Ebene zusammenleben möchten.
Startup
Startup bezeichnet ein junges Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee und dem Ziel schnell zu wachsen und einen hohen Wert zu erreichen.
Syndikats-Modell
Das Syndikat beteiligt sich am Erwerb von Häusern, damit diese dem Immobilienmarkt durch selbstorganisiertes Gemeineigentum entzogen werden, um langfristig bezahlbare Wohnungen und Raum für Initiativen zu schaffen. Gleichzeitig fördert das Syndikat den Solidartransfer zwischen leistungsfähigeren und finanzschwächeren Projekten, so dass entstandene Schulden über Mieten bezahlt werden können.
Transition Town
Eine soziale Bewegung welche 2006 von Rob Hopkins und anderen in England gegründet wurde. Der Plan ist ein Übergang von einer ölabhängigen Gesellschaft zu einem wirtschaftlich- sowie kulturell-nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Das Besondere der Transition‑Town‑Bewegung ist die Ermächtigung zum kreativen Mitgestalten und zur Bürgerbeteiligung, um gemeinschaftliche Antworten zu finden. Konkret heißt dies auch, vom Nebeneinander der vielen Bürger einer Stadt mit unterschiedlichsten Ansätzen hin zu einem Miteinander.
Wohnformen
Definiert die verschiedenen Arten des Zusammenlebens einer Gemeinschaft. Darunter fallen auch Begriffe wie »betreutes oder betretbares Wohnen, Wohngemeinschaften, Co-Housing, Wohnen für Hilfe, Integriertes Wohnen«.
Wohngemeinschaft
Bezeichnet das Zusammenleben mehrerer unabhängiger, meist nicht verwandter Personen in einer Wohnung. Allgemeine Räume wie Badezimmer, Küche oder auch ein Wohnzimmer werden dabei gemeinsam genutzt. Die Beteiligten finden sich aus unterschiedlichen Gründen zusammen.
Wohnprojekt
Zusammenschluss mehrerer Menschen, die gemeinsam ein Wohnvorhaben starten. Projektphasen: Phase I (Ideen- und Konzeptionsphase), Phase II (Planungs- und Umsetzungsphase) und Phase III (Wohnphase)
Wohnqualität
Wohnqualität entsteht, wo das Leben vereinfacht und bereichert wird. Darunter fallen auch »Geborgenheit durch entsprechende Raumgestaltung«, »alters- und diversitätsgerechte Grundrisse«, Wohnen in Gemeinschaft mit unterschiedlichsten Nähe- und Distanzgraden (Privatsphäre) sowie in unterschiedlichsten Konstellationen (Alter, Inner- und Außenfamiliär) zu ermöglichen.
Zu Hause wohnen
Die eigene Wohnung / das Haus wird nach Notwendigkeit pflegegerecht umgebaut (Handläufe, Treppenlift, etc.) Alltag wird zum Großteil allein gemeistert, eine Pflegekraft oder Angehöriger unterstützt bei Bedarf